Sie sind hier: Entstehung

Was geschah damals: Als Norddeutschland nach den großen Kriegen, die Napoleon auch über unsere Region brachte wieder zur Ruhe kam, gab es in Börger ab 1814, einen massiven Bevölkerungsanstieg. 1788 hatte man mit Neubörger und Breddenberg neue Plaatzen geschaffen und es entstanden Tochtergemeinden, die jetzt aufblühten. Das Handwerk florierte und in unsererm Heimatdorf entstanden neue Wohn- und Arbeitsviertel. Die Heuerleute, die zu wenig Eigentum gekommen waren, drängten in die Selbständigkeit als Neubauern. Viele von ihnen gingen der Hollandgängerei nach und hatten über die Jahre ein wenig Geld, Ansehen und in geringem Maße Grundbesitz erwerben können. Wohl oder Übel wurde das Siedeln von den Erben zugelassen. Die ersten Siedler des Dosfeld gehörten zu diesen Neubauern.

Schafdörfer: Die Eschböden, die Kämpe sowie die großen Heiden rund um Börger und den Tochtersiedlungend waren Anfang des 19. Jahrhunderts massiv in Nutzung. Südlich von Börger war der Esch. Hier war die Schafhaltung und sogar das "Durchtreiben" verboten und um die immer größer werdenden Schafherden nicht um den Esch herum zu den Heidegebieten dahinter treiben zu müssen, hatte man hinter dem Esch, auf dem Dosfeld, aber auch auf dem Plittenberg vor dem Nordkamp und im Osten von Börger auf Müllers Sand, Schafställe gebaut. Von hier aus konnte man Heidegebiete schnell erreichen. Weitere Schafställegruppen waren in Börgerwald bei der Ziegelei, in Börgerwald am Westerweg westlich des Herzogs-Waldes (später Surwolds-Wald), hinter den Dünen und vor der Kastenbrücke in Börgermoor sowiehinter dem Windelberg vor dem Westerberg vor Neubörger. Lange Jahre wurde das Siedeln in der Feldmark und auch bei den Ställen nicht gestattet, so auch nicht auf dem Dosfeld. Die Nutzung der Mark oblag nur den erbberechtigten Markgenossen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts errangen die Kötter und später auch die Brinksitzer Rechte an der Mark und so konnten einige auf neuen Plätzen siedeln.

Triebfeder der Wirtschaft: Das Schaf brachte dem Besitzer die Wolle, aus denen er Socken, Wülleken, und Handschuhe fertigte, die vermarktet wurden und Bargeld brachten. Ein Großteil der Bevölkerung stand rund um die Schafhaltung in Arbeit und Brot. Andere Erwerbsmöglichkeiten hatte man in der kargen Sandregionde Hümmling nicht. Und auch Bodenschätze waren nicht vorhanden. Die Haltung von Pferd, Schwein und Huhn galt nur der Selbstversorgung. Schafhaltung und die Schäferei mit dem Verarbeiten der Wolle war vom Mittelalter an bis ins 19. Jahrhundert die wohl einzige lukrative Einahmequelle der Hümmlinger. Auf der folgenden Karte kann man erkennen, das vor dem Dosfeld 25 Schafbaue standen. (Wenn jeder Stall so ca. 80 -120 Schafe beherbergte, waren hier einst über 2000 Schafe heimisch).

Warum Siedlungen: Zum Ersten; waren die Erben, die Markgenossen bestrebt, die Heuerleute in Abhängigkeit zu halten um ihren eigenen Wohlstand aufrecht zu halten. Als nun die Kolonien Breddenberg und Neubörger aufblühten, verließen viele arbeitssame, strebsame Familien die Heuerstellen und das Dorf Börger. Diese Heuerstellen mußten aber um die Arbeitskraft der Höfe zu halten wieder besetzt werden. Um die Abwanderung vozubeugen erlaubte man nun ab 1830 den Heuerleuten, sich bei den Schafställen (an ihrem Arbeitsplatz) auf dem Nordkamp und dem Dosfeld anzusiedeln. Zum Zweiten; war die Verdichtung der Orte auf dem Hümmling so weit fortgeschritten, das massive Brandgefahr (Strohdachhäuser) bestand und die Obrigkeit eine Aussiedlung von Höfen und Heuerstellen aus dem Dorf anordnete. Drittens; drängte die jetzt zahlenmässig größer werdende Gruppe der Brinksitzer, die durch die Hollandgängerei, Handel und Handwerk ein Wirtschaftsfaktor wurde in die Selbständigkeit und verlangte Rechte an der Mark. Der Sousenborg und das Unnerende von Börger kristallisierte sich als Handels- und Handwerkergebiet heraus und auf dem Dosfeld und dem Nordkamp siedelten die landwirtschaftlich orientierten Eigner. Diese Hausplätze waren in Sichtweite des Kirchturmes und nahe am Dorf. Einen Versuch an den Wittenkämpen eine Siedlung aufzubauen (Krömer Tai-Jans) blieb im Ansatz stecken.

Die ersten Bewohner: Die ersten Höfe des Dosfeldes erkennt man an der alten Hausnummern. Sie sind entstanden aus den Brandversicherungsnummern. Das war eine Weiterzählung der Gebäude im Ort. Jeder Neubau in Börger bekam zur damaligen Zeit die nächst höhere Nummer. Smers die Nr. 142, Loopen 145, Peems 146 und Bundes mit 148 sind wohl die ersten Höfe, die 1835 und kurz danach entstanden sind. Um 1850 bis 1855 scheinen Voulken mit der Nr. 176, Emders mit der Nr. 179 und EmderBernd gekommen zu sein. Weitere Siedler folgten und der Dosfeld wurde dann eine menschlich soziale und freundschaftlich zusammenstehende Lebensgemeinschaft, in der Spitzenzeit ( um 1965) zählte der Dosfeld dann 15 Häusern und ca. 110 Bewohner.